Langenschwalbacher Wagen von Biller/EMA

 

Original:

Wegen der engen Kurven und enormen Steigungen (ca. 1:30) auf der Aartalbahn mussten geeignete Tenderlokomotiven sowie extrem leichte und kurze vierachsige Personenwagen (sogenannte Langenschwalbacher Wagen) entwickelt werden.

Eine bedeutsame Rolle spielte die Langenschwalbacher Bahn schließlich in der Verkehrs- und Sozialgeschichte des Nassauer Landes als Bäderbahn zwischen der Weltkurstadt Wiesbaden und dem angesehenen Frauenheilbad Langenschwalbach, das im ausgehenden 19. Jahrhundert ein Treffpunkt des europäischen Adels war. Die Langenschwalbacher Bahn war seinerzeit weit mehr als eine kleine Lokalbahn; als „Fürsten- und Bäderbahn" eben vielmehr die Verbindung zweier bedeutender Orte des gesellschaftlichen Lebens des wilhelminischen Zeitalters.

Es dauerte daher nicht lange, bis sich die königlich-preußische Eisenbahnverwaltung gezwungen sah, das Standardwagenmaterial zu ersetzen. Auf Basis der speziellen Anforderungen der Aartalbahn (u.a. enge Kurvenradien bei gleichzeitig hohem Anspruch der Kurgäste an Geschwindigkeit, Innenausstattung und Laufruhe) entwickelte sie mit dem "Langenschwalbacher Wagen" einen spezieller Wagentyp, welcher 1893 auf der Weltausstellung in Chicago in seiner 1. Klasse-Ausführung eine Goldmedaille für seine besondere Ausstattung gewann. Der „Langenschwalbacher" fand in der Folge rasch Verbreitung über ganz Deutschland. 1892 folgte mit der T9 Bauart Langenschwalbach auch eine spezielle Personenzugtenderlokomotive.

 

Quelle: Nassauische Touristik Bahn

Modell:

 

Diese Modelle wurde von der Firma Biller und später von EMA in Mischbauweise (Weißmetall/Kunststoff) produziert, dabei war der Aufbau in Kunststoff und die Bodenplatte und Fahrwerk in Weißmetall. EMA fertigte kurze Zeit diese Modelle auch mit Kunststoffbodenplatten und als Zurüstsätze auch Inneneinrichtungen in Form von gefrästen Holzleisten, aus denen man die Sitze sägen musste. Die Räder waren immer schon metallisch die mittels Messing-Buchsen in das Fahrwerk eingesetzt wurden. Später stellte Hr. Krapp für die Wagen Messing Drehgestelle und Kunststoff Bodeplatten und Messing Zurüstteile für diese Wagen her und verkauft sie seither als Bausätze oder als Fertigmodelle.

Download Anleitungen PwPost41 Pr14:

Download Anleitungen C4i tr Pr14, CC4i tr Pr14, C4i Pr15:

Download Anleitungen BC4i Pr23:

Ich bin noch auf der Suche nach den restlichen Anleitung, falls jemand diese haben sollte, würde ich mich freuen wenn sie mir jemand scannen und senden könnte, Danke.

 

Biller EMA Bez Aufbau Dach
4260 6060 PwPost41 Pr14 Gepäck/Postwagen Tonnendach
??? 6061 BC41 Pr14 2./3. Kl., 1 Bühne offen, 1 geschlossen Oberlichter
4262 6062 C4i tr Pr14 3. Kl., beide Bühnen offen ???
4263 6063 CC4i tr Pr14 3. Kl., 1 Bühne offen, 1 geschlossen Oberlichter
4264 6064 C4i Pr15 3. Kl., beide Bühnen geschlossen ???
4265 6065 BC4i Pr23 2./3. Kl., 1 Bühne offen, 1 geschlossen ???
??? 6066 C4id Pr23 ??? ???
??? 6067 CC4id Pr23 ??? ???
??? 6068 C4i Pr23 ??? ???

 

Falls jemand Infos zu den fehlenden Daten hat, bitte bei mir melden (würde auch noch Bausätze suchen!!)

Von einem Modellbahn Kollegen erhielt ich vor einiger Zeit 4 Stk. von diesen Modellen, die ich ein wenig modifizieren möchte:

  • 1 x PwPost41 Pr14
  • 1 x BC4i Pr23
  • 2 x C4i Pr15

Für die Fahrwerke habe ich folgende Teile verwendet (jeweils für einen Wagen):

Lange Bodenplatte:

  • 1 x (250 x 61,4mm) 0,5mm Messing - Bodenplatte lang
  • 2 x (2 x 1,5 x 250mm) Messing - Rahmen für kurze Bodenplatte
  • 2 x (48 x 22mm) 0,4mm Messing - Bühnen
  • 2 x (6 x 2 x 48) Messing - Pufferbohle
  • 4 x (6 x 2 x 35) Messing - Bühnenverlängerung

Kurze Bodenplatte:

  • 1 x (219 x 61,4mm) 0,5mm Messing - Bodenplatte kurz
  • 2 x (2 x 1,5 x 219mm) Messing - Rahmen für kurze Bodenplatte
  • 2 x (48 x 22mm) 0,4mm Messing - Bühnen
  • 2 x (6 x 2 x 48) Messing - Pufferbohle, 1 x 68mm für lange Bohle bei Postwagen
  • 4 x (6 x 2 x 35) Messing - Bühnenverlängerung

Für die Querstreben an der Unterseite benötigt man noch 3 x 2mm Messing Flachprofil

Als weitere Zurüstteile habe ich folgende verwendet:

Hier mal eine Übersicht über die 4 Bausätze, die es gilt zu montieren, modifizieren, lackieren, .... und was sonst noch dazu gehört:

 

Das erste Problem bei diesen Bausätzen sind die schweren Grundplatten. Nicht nur dass sie sehr schlecht gegossen, 3-teilig, .. sind, kann man sie nicht wirklich brauchen wenn man die Lenz Kupplung integrieren möchte. Der Platz für die Kupplungsaufnahme ist nicht vorhanden und muss geschaffen werden:

 

Meine Überlegung dazu, einfach neue Grundplatten aus Messing zu bauen. Ich fand bei Hr. Fiedler einen sehr kompetenten und auch günstigen Händler, der mir alle Teile fertig geschnitten lieferte und das 2 Tage nachdem ich bei ihm bestellt hatte, besten Dank noch dafür. Geplant war die Grundplatte und Bühnen aus einem 0,5mm Blech, mit einem seitlichen Rahmen (für die spätere Aufnahme der originalen Gehäusebefestigung), den dazu gehörigen Pufferbohlen und Verstrebung an der Bodenunterseite:

 

Die Bodenplatte mit den beiden seitlichen Verstärkungen:

 

Fertig verlötete Bodenplatte:

 

Einzelteile der Bühne und Pufferbohle:

 

Pufferbohle mit den bereits gebohrten Puffer- und Kupplungsaufnahmelöcher:

 

Hier schon die verlötete Bühne auf der Bodenplatte mit der Lenz Kupplungsaufnahme von Moog:

 

Die erste fertige lange Bodenplatte für den BCi mit der Messingbühne von Hr. Krapp:

 

Eine kurze Bodenplatte für die C4i Wagen mit Puffern, die ich allerdings später gegen andere tauschte:

 

So sieht nun die fertig eingebaute Lenzkupplung in der neuen Bodenplatte aus:

 

Obwohl mir viele Kollen sagten dass die originalen Drehgestelle aus Weißmetall unbrauchbar sind, habe ich mich entschlossen diese erstmals zu belassen. Wenn man diese allerdings richtig zusammen baut, ein wenig bearbeitet, die Achsen gut lagert, sind sie eigentlich super und somit bleiben sie bei mir. Die neue Bodenplatte mit der Lenz Kupplung auf den Drehgestellen:

 

Auf dem Bild sehr gut zu sehen, die Langträger aus Weißmetall, die die Bodenplatte mit dem Aufbau verbindet. Da diese allerdings nicht richtig ausgeführt sind, werde ich diese aus Plastik fräsen, auch um Gewicht zu sparen:

 

Alles mal zusammengebaut für die ersten Tests wegen der Pufferhöhe, ..., in dem Fall ein C4i:

 

Hier nun ein langer Wagen, BC4i:

 

Auch den Kuppeltest haben die Wagen bestanden:

Teil 2 folgt demnächst ....

 

 

 


 
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